Las Vegas und dann ab in den Backofen

Nach einem langen Flug war ich endlich in Las Vegas angekommen. Die Einreise an der Immigration ging flott, keine Anzeichen mehr das jemals COVID stattgefunden hat.  Die Sachen und das Rad waren flott da und in Ruhe habe ich draußen erstmal zusammengebaut. Danach radelte ich erstmal wie schon 2013 zum berühmten Las Vegas Schild am südlichen Ende des Strip.

Las Vegas hat sich im Gegensatz zu 2013 verändert. Weniger Trubel, weniger „schrille“ Leute die den „American way of life“ verkörpern und selbst am berühmten Strip sieht man viele „Homeless“ Menschen. Leider natürlich die meisten mit dunkler Hautfarbe, COVID hat hier eindeutig Spuren hinterlassen.

Am nächsten Tag starte ich dann auch schon sofort die (Rad) Reise. Das Herausradeln aus Las Vegas zögerte sich doch länger hin wie gedacht. Erst am Nachmittag war ich zur Abbiegung am Scenic Drive des Red Rock Canyon. Ich entschied mich dazu, diesen auszulassen. Die Beine waren schwer, die Zeitumstellung, die Hitze bzw. der nicht vorhandene Schatten machten mich mehr zu schaffen wie gedacht. Nun stellte sich für mich die Frage, irgendwo wildzelten oder durchradeln bis Pahrump, dem nächsten Ort mit voller Infrastruktur. Ich Entscheid mich, die 70km bis Pahrump durchzuradeln, mit Aussicht auf ein Zimmer mit Air Condition. Unterschätzt hatte ich total den Anstieg auf die Spring Mountains, dieser zog sich sehr hin, der Verkehr war fürchterlich. Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichte ich ein Hotel mit angeschlossenem Casino, der Preis von 79USD waren mir heute egal. Hauptsache ein Bett und Klimaanlage. Nach einer erfrischenden Dusche fiel ich total erschöpft ins Bett ohne noch was zu Essen.

Am nächsten Morgen dann erst einmal eingekauft für die nächsten Tage, heute sollte es bis ins Death Valley gehen, einem der heißesten Orte auf diesem Planeten. Meinen ursprünglichen Plan über Badwater, der „Bratpfanne“ reinzuradeln hatte ich verworfen, keine Aussicht auf Möglichkeiten um Wasser nachzufüllen bei Temperaturen um die 40°C und ohne Schatten bei einer Höhe unter „Sea Level“ Mit 9 Liter an Getränken und Wasser am Rad radelte es sich die ersten 50km gut. Es ging immer leicht bergab und der leichte Gegenwind sorgte für Erfrischung. Nach 50km an der Kreuzung ins Death Valley kam endlich Schatten, ein herunter gekommenes Motel sorgte für diesen und Wasser konnte ich auch nachfüllen.

Nun ging es ins „Tal des Todes“. Zunächst musste ich nochmals 300 Höhenmeter hoch quälen, aus den Autos wurde mir kaltes Wasser und auch eine kalte Cola gereicht. Am Eingangsschild des Nationalparks unterhielt ich mich noch lange mit 3 deutschen Studenten aus der Nähe von München, das Schild sorgte wieder für Schatten. Danach entschädigt die Abfahrt in die „Bratpfanne“ zur Oase nach Furnace Creek mit dem fantastischen Zabriskie Point für alle bisherigen Anstrengungen. Der Sonnenuntergang war einmalig, die vielen Felsformationen glänzten in vielen unterschiedlichen Farben.

In Furnace Creek habe ich dann für überteuertes Geld gegessen und wollte dann eigentlich mein Zelt auf dem Campground aufstellen. Ich habe mich dann aber einfach mit der Matratze hinter dem Visitor Center gelegt. Um 5 Uhr konnte ich somit bei noch angenehmen Temperaturen starten und entlang von Devils Cornfield und einer kurzen Wanderung zu den Mesquite Flat Sand Dunes erreichte ich gegen 11 Uhr den nächsten Ort im Death Valley, Stovepipe Wells. Hier habe ich dann bis 17Uhr die Hitze im gekühlten Saloon ausgesessen und dann noch die nächsten 13km weitergeradelt bis zum Emigrant Campground.

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